SENF – GEWÜRZ UND HEILMITTEL

Bereits vor 3000 Jahren wurde Senf in China als Gewürz und Heilmittel geschätzt. Das erste überlieferte Rezept zur Senfherstellung wurde von einem römischen Schriftsteller 800 v. Chr. verfasst. In Mitteleuropa erstmals von Karl dem Großen erwähnt, verbreitete sich Senf rasch an den höfischen Tafeln und war bald darauf aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Vor allem, weil Pfeffer und Chili zum Schärfen von Speisen erst über ein halbes Jahrtausend später bekannt wurden. Senf war sogar so wichtig, dass Papst Johannes XXII den „Grand moutardier du Pape“ – „Großen päpstlichen Senfbewahrer“ einsetzen ließ. Ob als Würze in Sauerkonserven, zum Verfeinern von Saucen oder auch als Genussmittel hat Senf immer noch eine große Bedeutung. 2011 konnte eine Forschergruppe um Prof. Dr. Volker Mersch-Sundermann und Dr. Evelyn Lamy der Universität Freiburg nachweisen, dass handelsüblicher scharfer Senf vor der Wirkung krebsauslösender Stoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden, effektiv schützt.